Juli 2005 - Mauermahnmal zwangsgeräumt
Am früheren Grenzübergang Checkpoint Charlie in
Berlin wurde am 5. Juli 2005 das Mauer-Mahnmal
unter heftigen Protesten geräumt. Die
Initiatorin hatte sich geweigert, die 1065
Holzkreuze und ein nachgebautes Mauerstück zu
entfernen. Das Freiheitsmahnmal wurde am 31.
Oktober 2004 von der Arbeitsgemeinschaft 13.
August e.V. für die Opfer des DDR-Grenzregimes
errichtet. Es bestand aus einer weiß
gestrichenen Mauer aus 120 originalen
Mauersegmenten in der Nähe des ursprünglichen
Verlaufs der Berliner Mauer.
Wichtige Ereignisse im
Juli 2005
1. Juli
BRD 2005 – Im Deutschen Bundestag stellte Bundeskanzler Gerhard Schröder die
Vertrauensfrage. Er verlor erwartungsgemäß.
2. Juli
Radrennen 2005 – Die Tour de France begann und dauerte bis zum 24. Juli.
2. Juli
Musik 2005 – Das weltumspannende Rockkonzert „Live 8“ fand statt.
3. Juli
Albanien 2005 – Die Demokratische Partei des Oppositionsführers Sali Berisha
gewann die Parlamentswahl in
Albanien.
4. Juli
Weltall 2005 – Wie geplant hatte ein Kupferprojektil der Raumsonde „Deep Impact“
im Kometen „Tempel 1“ eingeschlagen.
5. Juli
In Ayodhya in Nordindien stürmten fünf als
Pilger verkleidete Terroristen ein zwischen
Muslimen und Hindus umstrittenes Heiligtum. Sie
wurden bei einem Feuergefecht mit der Polizei
erschossen. Auch ein Polizist verlor sein Leben.
6. Juli
IOC 2005 – In Singapur entschied das Internationale Olympische Komitee (IOC),
die XXX. Olympischen Spiele 2012 nach London zu vergeben.
6. Juli
Großbritannien 2005 – Während der Rushour in London wurden auf die U-Bahn und
auf Busse Anschläge verübt.
7. Juli
Großbritannien 2005 – Mindestens 50 Menschen kamen bei Terroranschlägen in
London ums Leben. Es hatte ca. 700 Verletzte gegeben. An U-Bahn-Stationen sowie
an Busstationen waren Bombenanschlägen verübt worden.
8. Juli
Der Film „Alles auf Zucker!“ von Regisseur Dani
Levy wurde bei der 55. Verleihung des Deutschen
Filmpreises als bester Film prämiert.
8. Juli
Auf dem Wirtschaftsgipfel der G8-Staaten im
schottischen Gleneagles beschlossen die
G8-Staaten eine Aufstockung der
Entwicklungshilfe.
8. Juli
In Wien beschloss die internationale
Atomenergiebehörde eine Konvention zum Schutz
vor Atomterrorismus.
9. Juli
Musik/Tanz 2005 – Die irische Dance-Show „Celtic Tiger“ unter der Regie von
Michael Flatley und der Musik von Ronan Hardiman wurde in der ungarischen
Hauptstadt Budapest aufgeführt.
10. Juli
Im Ostkongo verbrannten 39 Menschen in ihren
Hütten, als Ihr Dorf angegriffen wurde. Der
Täter waren vermutlich Milizionäre vom Stamm der
Hutu, die nach dem Völkermord 1994 in Ruanda in
den Kongo geflohen waren.
10. Juli
Bei einer Volksabstimmung in Luxemburg stimmten
56,52 Prozent der Stimmberechtigten für die
EU-Verfassung.
10. Juli
In Kirgistan wurde der bisherige
Interimspräsident Kurmanbek Bakijew mit 89
Prozent der Stimmen zum neuen Staatsoberhaupt
gewählt.
11. Juli
In der bosnischen Stadt Srebrenica fand zehn
Jahre nach dem Massaker, bei dem 8000 Muslime
von serbischen Soldaten und Paramilitärs
ermordet worden waren, eine Gedenkfeier statt.
Die Staatsoberhäupter von Serbien-Montenegro und
Kroatien nahmen daran teil.
11. Juli
Auf eine Ladenpassage in der Stadt Uchta in
Nordrussland fand ein Brandanschlag statt. Dabei
starben 24 Menschen. Ein Streit zwischen
Geschäftsleuten war dem Brandanschlag
vorausgegangen.
12. Juli
Monaco 2005 – Die Amtsgeschäfte seines einige Wochen zuvor verstorbenen Vaters
übernahm Fürst Albert II. in Monaco.
12. Juli
Israel 2005 – In Netania kamen bei einem Selbstmordanschlag drei Personen ums
Leben. Etwa 30 Personen erlitten Verletzungen.
12. Juli
Libanon 2005 – In Beirut kam zwei Menschen durch einen Bombenanschlag auf den
libanesischen Verteidigungsminister ums Leben. Mehrere seiner Begleiter und der
Minister selbst erlitten Verleetzungen.
12. Juli
Kenia 2005 – Im Norden Kenias kamen 76 Menschen, darunter 22 Kinder ums Leben
bei einem Überfall bewaffneter Angreifer auf ein Dorf.
13. Juli
Irak 2005 – In Bagdad kamen 26 Menschen, darunter viele Kinder bei der Explosion
des Fahrzeugs eines Selbstmordattentäters ums Leben.
13. Juli
Pakistan 2005 – Mindestens 120 Menschen kamen bei einem Zugunglück im Süden
Pakistans, in das insgesamt drei Züge verwickelt waren, ums Leben. Mehrere
hundert Menschen erlitten Verletzungen.
13. Juli
Irak 2005 – Mindestens zwei Menschen kamen bei der Explosion einer Bombe in
einer Moschee in Bakuba ums Leben.
14. Juli
In Duisburg eröffnete Bundesinnenminister Otto
Schily (SPD) die 7. World Games. Rund 3500
Sportler trugen in den kommenden zehn Tagen in
40 nicht-olympischen Sportarten in Duisburg,
Bottrop, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen ihre
Wettkämpfe aus.
14. Juli
Die ersten vorläufigen Ergebnisse eines
Bundesländervergleichs im Rahmen der
PISA-Schulleistungstests wurden von der
Kultusministerkonferenz vorgestellt. Bayern
konnte seine Spitzenposition halten.
15. Juli
UNESCO 2005 – Die UNESCO akzeptierte den Limes als Weltkulturerbe.
15. Juli
Irak 2005 – In Bagdad kamen mindestens 17 Personen bei mehreren
Selbstmordanschlägen ums Leben. Dutzende weitere Menschen erlitten Verletzungen.
Zumeist waren Militärkonvois das Ziel der Anschläge gewesen.
16. Juli
Türkei 2005 – Im westtürkischen Ferienort Kasadasi kamen bei einem Anschlag auf
einen Touristenbus vier Menschen ums Leben, weitere 14 Menschen erlitten
Verletzungen.
17. Juli
Irak 2005 – Mindestens 85 Menschen starben bei einem Anschlag in Musajib und 130
weitere Personen erlitten Verletzungen.
18. Juli
Milorad Ulemek, der für den früheren
jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic
mehrere Auftragsmorde begangen hatte, und drei
seiner Komplizen von der ehemaligen
Sonderpolizei JSO, deren Chef er war, wurden von
einem Gericht in Belgrad wegen Mordes zur
Höchststrafe von 40 Jahren Haft verurteilt.
18. Juli
Gemäß einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts
in Karlsruhe durften deutsche Staatsbürger nicht
mehr ins EU-Ausland ausgeliefert werden, da das
Gesetz über den Europäischen Haftbefehl
grundgesetzwidrig war.
19. Juli
Tschetschenien 2005 – Zehn Personen kamen bei einem Anschlag auf ein
Polizeifahrzeug in Tschetschenien ums Leben.
20. Juli
Irak 2005 – Auf ein Rekrutierungsbüro in Bagdad wurde ein Anschlag verübt, bei
dem mindestens fünf Menschen umkamen. Dutzende Menschen erlitten Verletzungen.
21. Juli
BRD 2005 – Der 15. Deutsche Bundestag wurde von Bundespräsident Horst Köhler
aufgelöst.
22. Juli
Bei einer Terrorfahndung erschossen Londoner
Polizisten den unschuldigen 27-jährigen
Brasilianer Jean Charles de Menezes.
22. Juli
Der britische Autohersteller MG Rover, der am
15. April Insolvenz angemeldet hatte, wurde von
dem chinesischen Autokonzern Nanjing aufgekauft.
22. Juli
Als ein Ultraleichtflugzeug wegen Leichtsinn des
Piloten vor dem Berliner Reichstag abstürzte,
kam der Pilot ums Leben. Hintergrund für den
Selbstmord war eine Familientragödie mit
tödlichem Ausgang.
23. Juli
Ägypten 2005 – Mindestens 88 Menschen kamen ums Leben, als auf den ägyptischen
Badeort Scharm el-Sheikh ein Anschlag verübt worden war. Es erlitten 110
Menschen Verletzungen.
24. Juli
Radrennen 2005 – Die Tour de France gewann zum 7. Mal in Folge Lance Armstrong.
25. Juli
In Stade in Niedersachsen erschoss ein
Ex-Polizist seine ehemalige Freundin und tötete
sich anschließend selbst. Vorher hatte der
61-jährige vier Personen angeschossen, die der
auf offener Straße mit der Waffe bedrohten Frau
zur Hilfe eilen wollten.
25. Juli
Vor dem Landgericht in Augsburg fand ein Prozess
gegen den früheren Verteidigungs-Staatssekretär
Ludwig-Holger Pfahls statt. Er war u.a. der
Bestechlichkeit im Zusammenhang mit der
Lieferung deutscher Fuchs-Spürpanzer an das
Königreich Saudi-Arabien angeklagt. Der
ehemalige Bundesaußenminister Klaus Kinkel und
der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel
entlasteten den Angeklagten mit ihrer Aussage.
Er hätte minimalen Einfluss auf das Geschäft
gehabt. Die Hauptverantwortung hätte bei den
damaligen Regierungsverantwortlichen, d. h.
Größtenteils bei Bundeskanzler Helmut Kohl
gelegen.
26. Juli
Weltraum 2005 – Die Raumfähre Discovery startete zur Mission STS-114. Es war der
erste Start eines Space Shuttles seit dem Absturz der Columbia gewesen.
27. Juli
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
entschied, dass die vorbeugende Überwachung von
Telefonaten nur in engen Grenzen erlaubt war.
Nur bei konkretem Verdacht und bei großer Gefahr
für Leib und Leben durfte die Polizei präventiv
abhören.
27. Juli
Im Prozess um die Brandkatastrophe im
Montblanc-Tunnel 1999, bei der 39 Menschen
starben, wurden im französischen Bonneville die
Urteile gesprochen. Der Sicherheitschef der
französischen Tunnelgesellschaft musste sechs
Monate hinter Gitter und erhielt eine
zusätzliche Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Alle anderen Beschuldigten wurden zu Haft auf
Bewährung verurteilt.
28. Juli
Die nordirische Terrororganisation IRA erklärte
ihren bewaffneten Kampf für beendet.
28. Juli
Nach einer Aufsichtsratssitzung teilte Daimler
Chrysler mit, dass Vorstandschef Jürgen Schrempp
den Atokonzern zum Jahresende verließ.
Nachfolger wurde der bisherige Chrysler-Chef
Dieter Zetsche.
29. Juli
Eine Resolution, in der genau festgelegt war,
wer als Förderer des Terrorismus anzusehen war
und daher mit Strafverfolgung rechnen musste,
wurde vom US-Sicherheitsrat einstimmig
verabschiedet. Die internationale Gemeinschaft
sollte damit verpflichtet werden, gegen jeden
vorzugehen, der Terroristen rekrutierte, ihnen
Unterschlupf gewährte oder an sie Waffen
verkaufte.
29. Juli
Das Wiener Leopold Museum gewährte nackten und
in Badekleidung erscheinenden Besuchern freien
Eintritt in seine Ausstellung „Die nackte
Wahrheit“.
30. Juli
Ein Gesetzespaket zur Bekämpfung des
Terrorismus, mit dem DNA-Zwangstests und eine
striktere Telefon- und Internetüberwachung von
Verdächtigen eingeführt wurde, wurde vom
italienischen Parlament verabschiedet. Außerdem
sollten verdächtige Ausländer schneller
ausgewiesen werden können.
30. Juli
Der sudanesische Vizepräsident und frühere
Rebellenchef John Garang kam bei einem
Hubschrauberabsturz ums Leben. Daraufhin brachen
in Khartum und im Südsudan blutige Unruhen aus.
30. Juli
Die Irin Dolores McNamara gewann bei einer
Lotterie 112 Millionen Euro, den höchsten
Gewinn, den es je in Europa gab.
31. Juli
BRD 2005 – Die Übergangsfrist für die Rechtschreibreform war abgelaufen.
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