Sport 1964 - IX. Olympischen Winterspiele
in Innsbruck
Am Monatsende begannen die IX. Olympischen
Winterspiele im österreichischen Innsbruck. Sie
waren von Bundespräsident Dr. Adolf Schärf im
Berg-Isel-Stadion eröffnet worden. Musikalisch wurde
die Eröffnungsfeier von den Wiener Philharmoniker
unter Karl Böhm umrahmt, die die 7. Sinfonie von
Ludwig van Beethoven und die 40. Sinfonie von
Wolfgang Amadeus Mozart spielten. Erschwert wurden
die Wettkämpfe durch den akuten Schneemangel. Es
mussten vom österreichischen Bundesheer 20.000
Eisblöcke zu den Bob- und Rodelbahnen sowie 40.000
qm Schnee für die alpinen Skistrecken gebracht
werden. Jedenfalls wurden die Wettkämpfe dennoch
optimistisch begonnen. Die Spiele dauerten bis zum
9. Februar. Ein Problem mit dem Wetter oder den
Schneeverhältnissen gab es in Kairo nicht. Dort fand
ohne Zwischenfälle die Erste Arabische
Gipfelkonferenz statt, bei der Könige und
Staatschefs von 13 arabische Nationen zusammen
gekommen waren. Schnee und Eis waren dabei natürlich
kein Thema gewesen.
Wichtige Ereignisse im
Januar 1964
20. Januar
BRD 1964 – Von der deutschen Bundesregierung wurde eine Proklamation über die
Erforschung und Ausbeutung der Gebiete, die den deutschen Meeresküsten
vorgelagert waren, dem sogenannten „Festlandsockel“, erlassen.
20. Januar
Zentralafrika 1964 – In Nord-Rhodesien fanden nach der Auflösung der Föderation
Rhodesien-Nvassaland zum Jahreswechsel 1963/1964 Parlamentswahlen statt. Als
stärkste Partei ging die „Vereinigte Nationale Unabhängigkeitspartei“ (UNIP) aus
den Wahlen hervor. Der Führer der UNIP, Kenneth Kaunda (*1924), wurde zwei Tage
später als erster Premierminister von Nord-Rhodesien vereidigt.
21. Januar
USA 1964 – Erstmals wurde ein Farbiger zum Direktor des US-Informationsamtes
ernannt.
21.Januar
DDR/BRD 1964 – Einer Mitteilung des Bundesvertriebenministeriums zufolge, waren
im Jahr 1963 aus der
DDR nach West-Berlin und in die Bundesrepublik 42.632
Personen gekommen. Davon waren 3.692 unter Gefahr von Leib und Leben geflohen.
21. Januar
Satellit USA 1964 – Von Kap Kennedy im US-Bundesstaat Florida wurde der
US-amerikanische Nachrichtensatellit „Realy II“ für die Übermittlung von
Fernsehsendungen und Ferngespräche gestartet.
21. Januar
Genfer Konferenz 1964 – Nach längerer Pause nahm die Genfer Abrüstungskonferenz
ihre Beratungen wieder auf. Zur Eröffnung unterbreitete US-Präsident Lyndon B.
Johnson (1908-1973) einen Fünf-Punkte-Vorschlag, der als Hauptpunkt das
Einfrieren von strategischen Atomwaffen vorsah.
22. Januar
Bundesrepublik 1964 – Der Bundesvertriebenenminister Hans Krüger (1902-1971)
wurde von seinem Amt suspendiert. Krüger stand unter dem Verdacht, an
nationalsozialistischen Sondergerichten mitgewirkt zu haben.
22. Januar
Kuba/Sowjetunion 1964 – Zum Abschluss seines Besuches in der sowjetischen
Hauptstadt Moskau, den er am 13. Januar angetreten hatte, unterzeichnete der
kubanische Ministerpräsident
Fidel Castro (*1926) ein langfristiges
Handelsabkommen mit der UdSSR. Außerdem erhielt Kuba erneut die Zusage, dass es
im Falle eines militärischen Angriffs mit sowjetischer Hilfe rechnen könne.
23. Januar
Indonesien 1964 – Der Staatspräsident von Indonesien, Achmed Sukarno
(1901-1970), ordnete die vorläufigen Einstellungen der Kampfhandlungen an der
Grenze zwischen
Malaysia und
Indonesien auf Borneo an. Einschränkend erklärte
er, dass dies nicht mit einer grundsätzlichen Änderung seiner Einstellung der
Föderation Malaysia gegenüber verbunden sei.
23. Januar
Theater 1964 – In New York (USA) wurde das Schauspiel „Nach dem Sündenfall“ von
Arthur Miller (1915-2005) im ANTA Washington Square Theatre uraufgeführt.
23. Januar
Theater 1964 – Der Hessische Rundfunk übertrug im Fernsehen die Uraufführung des
Schauspiels „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ von Heiner Kipphardt
(1922-1982). Am 11. Oktober 1964 folgte die Bühnenpremiere des Schauspiels.
23. Januar
Theater 1964 – Das Schauspiel „Held Henry“ nach dem Shakespeare-Stück „Henry V.“
in der Übersetzung des Österreichers Erich Fried (1921-1988) hatte im Bremer
Theater am Goetheplatz Premiere. Regie hatte Peter Zadek (1926-2009), der Bremer
Schauspieldirektor. Er stieß mit seiner Inszenierung auf harsche Kritik. Ihm war
„Klassiker-Verhunzung“ vorgeworfen worden.
24. Januar
Theater 1964 – Das heftig umstrittene Schauspiel „Der Stellvertreter“ von Rolf
Hochhuth (*1931) wurde im Wiener Volkstheater erstmals in Österreich aufgeführt.
Die Premiere wurde von lautstarken Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern
und Gegner des Stückes begleitet, zu denen es bereits schon bei früheren
Aufführungen gekommen war.
24. Januar
Kino 1964 – In den bundesdeutschen
Kinos lief der schwedische Spielfilm „Das
Schweigen“ von Ingmar Bergmann (1918-2007) an. Der Film, der das Tabu-Thema der
lesbischen Liebe zum Thema hat, wurde in der Öffentlichkeit heftig diskutiert
und teilweise scharf angegriffen.
24. Januar
Grüne Woche 1964 – In den West-Berliner Ausstellungshallen am Funkturm wurde die
„Internationale Grüne Woche Berlin 1964“ eröffnet. An der Agrarfachmesse, die
bis zum 2. Februar dauerte, beteiligten sich 18 Länder.
24. Januar
Afrika 1964 – Im westafrikanischen Ghana wurde bei einer Volksabstimmung über
eine Verfassungsänderung entschieden. Diese Abstimmung fand unter sehr
umstrittenen Begleiterscheinungen statt. Angeblich hatten 99,9 Prozent aller
Wähler für die Vorschläge der Regierungspartei von Staatspräsident Kwame Nkrumah
(1909-1972) gestimmt. Mit der neuen Staatsform würde Nkrumah in Zukunft die
absolute Regierungsgewalt haben.
25. Januar
UdSSR/USA 1964 – Für erste sowjetisch-US-amerikanische Versuche auf dem Gebiet
der Funktelegrafen- und Funktelefonverbindungen starteten die Vereinigten
Staaten den Ballonsatelliten „Echo II“.
25. Januar
BRD 1964 – Der Mansholt-Plan zur Angleichung der europäischen Getreidepreise
wurde vom Deutschen Bauernverband entschieden abgelehnt. In der Begründung hieß
es, er würde eine Senkung des deutschen Getreidepreises bedeuten.
25. Januar
Afrika 1964 – Tanganjika (Festland von Tansania), in Uganda und in Kenia
ereigneten sich in der Zeit vom 20. Januar bis zum 25. Januar Truppenmeutereien.
Sie konnten mit Hilfe britischer Streitkräfte unterdrückt werden.
++26. Januar#
Literatur 1964 – Die DDR-Schriftstellerin Christa Reinig (1926-2008) teilte mit,
dass sie in der Bundsrepublik Deutschland bleiben wolle. Sie hatte in Bremen
einen Literaturpreis entgegengenommen.
26. Januar
Wintersport 1964 – Im Vorfeld der IX. Olympischen Spiele in Innsbruck
(Österreich) ereigneten sich zwei tödliche Trainingsunfälle. Der australische
Skiläufer Ross Milne (1944-1964) zog sich bei einem Sturz Verletzungen zu, denen
er erlag. Am 22. Januar war der polnische Rennrodler Kasimierz Kay-Skrypecki
(1909 od.1910-1964) bei einem Probelauf ebenfalls tödlich verunglückt.
27. Januar
UdSSR/Israel 1964 – Für insgesamt 18 Millionen DM verkaufte die Sowjetunion die
Besitzungen der russisch-orthodoxen Kirche auf israelischem Boden an Israel.
27. Januar
BRD/Italien 1964 – Bundeskanzler Ludwig Erhard (1897-1977) traf zu einem
zweitägigen Staatsbesuch in Italien ein, wo er mit dem italienischen
Ministerpräsidenten Aldo Moro (1916-1978) unter anderem die Arbeits- und
Lebensbedingungen der italienischen Gastarbeiter in der Bundesrepublik
Deutschland besprach.
27. Januar
Diplomatie 1964 – Frankreich und die Volksrepublik China nahmen diplomatische
Beziehungen auf.
28. Januar
Wissenschaft 1964 – In Heidelberg (Baden-Württemberg) wurde das Deutsche
Krebsforschungszentrum eröffnet.
28. Januar
Möbel Köln 1964 – Die Internationale Kölner Möbelmesse wurde eröffnet. Sie
dauerte bis zum 2. Februar. Mehr als 1.000 Aussteller präsentierten ihre
neuesten Produkte.
28. Januar
UdSSR/USA/DDR 1964 – Von sowjetischen Düsenjägern wurde ein Schulungsdüsenjäger
der US-Luftwaffe abgeschossen, der US-amerikanischen Angaben zufolge
versehentlich in den Luftraum der DDR eingedrungen war. Die drei Piloten kamen
ums Leben.
29. Januar
Winterolympiade 1964 – Im österreichischen Innsbruck begannen die IX.
Olympischen Winterspiele im Berg-Isel-Stadion mit einer feierlichen Zeremonie.
Wegen der ausgebliebenen Schneefälle mussten etwa 25.000 Tonnen Schnee aus den
Hochtälern für die Wettkämpfe herangeschafft werden. Die Spiele dauerten bis zum
9. Februar.
29. Januar
Raumfahrt USA 1964 – Die USA starteten von Kap Kennedy mit einer
Zweistufenrakete vom Typ „Saturn I“ den mit einem Gewicht von 17,2 Tonnen bisher
schwersten Satelliten in eine Erdumlaufbahn.
30. Januar
Südvietnam 1964 – Ein unblutiger Militärputsch beendete in Südvietnam die
Regierung des buddhistischen „Revolutionären Generalrats“ unter Duong Van Minh
(1916-2001).
30. Januar
Weltraumforschung 1964 – Die Sowjetunion startete die Raumstation „Elektron 1“
und „Elektron 2“, die unter anderem der Erforschung der räumlichen Verteilung
und des Energiespektrums der geladenen Teilchen dienen sollte.
31. Januar
Frankreich/BRD 1964 – Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle
(1890-
1970) unterstrich auf einer Pressekonferenz die gute deutsch-französische
Zusammenarbeit und die Fortschritte zur Vollendung des „Gemeinsamen Marktes“.
Detailliert begründete er die Notwendigkeit einer realen Einschätzung des
kommunistischen China.
31. Januar
Bayern 1964 – Im Münchner Kultusministerium beantragten 51 Ärzte der
Chirurgischen Universitätsklinik Erlangen die sofortige Enthebung ihres
42-jährigen Kollegen, Professor Julius Hackethal (1921-1997) von seinem Posten
als Oberarzt der Klinik.
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