Es ging in der Kunst als das Jahrhundert der Romantik ein und hatte große Künstler hervorgebracht, die den Weg für die Moderne bereiteten, in der Musik und in der Malerei, ebenso in der Architektur. Herausragend waren aber vor allem die Erkenntnisse, die in der Wissenschaft und in der Technik gewonnen wurden. Was mit Napoleon begonnen hatte, der den Beginn des Jahrhunderts in ganz Europa dominierte, endete mit dem ersten Automobil, mit eindrucksvollen Bauwerken und mit bahnbrechenden Erfindungen auf allen Gebieten. Die Eisenbahn hatte sich als eine Selbstverständlichkeit etabliert und der Sueskanal hatte sich seinen Platz in der Schifffahrt gesichert. Die industrielle Revolution brachte bedeutende Errungenschaften hervor und die Arbeiterklasse wurde sich ihrer Macht bewusst, die sich in Arbeitskämpfen zeigte. Nicht mehr die Kirche hatte das Sagen, sondern immer mehr die Wirtschaft und die Politik, die durchaus nicht mehr nur von Adeligen bestimmt wurde. Kriege waren geführt worden, Entdeckungen wurden gemacht und daran, dass die Erde rund war, zweifelte niemand mehr. Elektrisches Licht erhellte das Ende des 19. Jahrhunderts, Briefe wurden mit Briefmarken transportiert, die Themse wurde untertunnelt und das erste Luftschiff brachte die Realität des Traums vom Fliegen ein Stück näher. Eine erste Weltwirtschaftskrise stürzte die Menschen in Notlagen und das zerstückelte Deutschland mit seinen Fürstentümern wurde zum Deutschen Reich unter Otto von Bismarck und ging so ins 20. Jahrhundert. Jedes Jahrzehnt war eine Überraschung. Der Kölner Dom wurde nach mehreren Jahrhunderten vollendet, der Duden zeigte, wie Deutsch geschrieben wird, zu Jeans kam die Coca-Cola und neben den Olympischen Spielen, die ihre Neubelebung seit Antike erlebten, wurde auch das Maschinengewehr erfunden. Bertha Benz ging als mutige Frau in die Geschichte ein und damit ihr Mann, dessen Name heute noch für automobile Qualität steht. Es gibt keine Zeitzeugen mehr, aber dennoch liegen die Ereignisse aus historischer Sicht gar nicht so lange zurück. Das 19. Jahrhundert hat mehr als jedes andere der Moderne die Steigbügel gehalten, wenn auch der Rausch des Goldes verflogen ist.
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