Juli 1938 - Reichsschulpflichtgesetz

Kalender Juli 1938
Am 6. Juli 1938 beschloss die deutsche Reichsregierung das Reichsschulpflichtgesetz welches die Volksschulpflicht von 8 Jahren und die Berufsschulpflicht von 3 Jahren bzw. für Landwirtschaftliche Berufe auf 2 Jahre bestimmt.  Zudem das Gesetz über das Reichsstudentenwerk, welches die sozialen Aufgaben in studentischen Einrichtungen einheitlich regelt. Götz George der Sohn des Schauspielerehepaars Heinrich George und Berta Drews wurde am 23. Juli 1938 in Berlin geboren.
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Wichtige Ereignisse im Juli 1938

1. Juli
Das Personenstandsgesetz vom 3. November 1937 und die Erste Verordnung zur Ausführung des Personenstandsgesetzes vom 19. Mai 1938 traten im Deutschen Reich in Kraft.
1. Juli
Die Verordnung über die Arbeitszeit der Beamten vom 13. Mai 1938 trat im Deutschen Reich in Kraft. Die Arbeitszeit betrug wöchentlich 51 Stunden, in den Städten Berlin, Hamburg, München, Köln und Dresden 48,5 Stunden.
1. Juli
In Anwesenheit von US-Präsident Franklin D. Roosevelt fand in Gettysburg im US-Bundesstaat Pennsylvania die 75-Jahr-Feier der Schlacht zwischen den Nord- und Südstaaten während des amerikanischen Bürgerkrieges statt. Die Feierlichkeiten dauerten bis zum 3. Juli.
2. Juli
In Moskau beschloss der Rat der Volkskommissar die Auflegung einer vierprozentigen steuerfreien Staatsanleihe in Höhe von fünf Milliarden Rubel (rund 2,46 Milliarden Reichsmark). Ziel war die Abschöpfung von Spargeldern der Bevölkerung zur Verbesserung der Landesverteidigung.
2. Juli
Bei den offenen englischen Tennismeisterschaften in Wimbledon besiegte die US-Amerikanerin Helen Wills-Moody im Dameneinzel Helen Jacobs aus den USA. Auch die übrigen Titel in Wimbledon gingen an US-Amerikaner.
3. Juli
Der Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich, Josef Bürckel, entließ in Wien zwölf kommissarische Verwalter der Privatwirtschaft und nahm sie in Haft.
3. Juli
Bei einer Volksabstimmung in der Schweiz wurde das neue Strafgesetzbuch angenommen.
3. Juli
Beim Wiederholungs-Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft 1938 gewann vor 100 000 Zuschauern in Berlin die Mannschaft von Hannover 96 mit 4:3 nach Verlängerung gegen den FC Schalke 04 und wurde erstmals Deutscher Fußballmeister. Den dritten Platz erkämpfte sich im Vorspiel gleichfalls in der Wiederholung Fortuna Düsseldorf durch 4:2 gegen den Hamburger SV.
3. Juli
Der Deutsche Manfred von Brauchitsch auf Mercedes-Benz gewann den Großen Preis von Frankreich für Automobile in Reims.
4. Juli
Frankreich und die Türkei einigten sich in Antiochia über die Besetzung des Sandschak von Alexandrette.
4. Juli
Der nach London ausgewanderte österreichische Arzt und Psychologe Sigmund Freud wurde in die Londoner Royal Society aufgenommen.
4. Juli
Nach vier Tagen ging in Komotau in der Tschechoslowakei das vom Bund der Deutschen veranstaltete Fest aller Deutschen zu Ende. Konrad Henlein, der Führer der Sudetendeutschen Partei (SdP) erklärte, das Sudeten Deutschtum sei zum Brennpunkt der europäischen Politik geworden. Der Bund der Deutschen beschloss den Eintritt in den Sudetendeutschen Verband.
5. Juli
Der Londoner Nichteinmischungsausschuss vereinbarte die Rückberufung der im Spanischen Bürgerkrieg kämpfenden ausländischen Freiwilligen.
6. Juli bis 15. Juli
Die
Konferenz von Evian fand statt
7. Juli
Die Reichsregierung erließ das Gesetz über die Schaffung des Reichsstudentenwerkes, in dem unter Leitung des Reichsstudentenführers, die bisher an den deutschen Hoch- und Fachschulen bestehenden Einrichtungen des studentischen Hilfswerks aufgingen.
7. Juli
Die Sowjetunion erließ ein Dekret über die Säuberung der Provinzbibliotheken von staatsgefährdenden Büchern.
7. Juli
Aus Anlass des ersten Jahrestages des Kriegsbeginns zwischen China und Japan wurden in Schanghai zahlreiche Attentate auf Japaner und Japan-freundliche Chinesen verübt.
7. Juli
Kaiser Hirohito bezeichnete in einer Proklamation an das japanische Volk die Kriegslage in China als positiv. Der Krieg kostete Japan bisher 7,38 Milliarden Yen (53 Millionen Reichsmark).
8. Juli
In Regensburg-Schnabelweis wurde der Grundstein zu einem Holzverzuckerungswerk gelegt. Auf der Grundlage von Forschungen des deutschen Chemikers Friedrich Bergius sollten ab Juli 1939 jährlich bis zu 300 000 Raummeter Holz zu Zucker verarbeitet werden.
8. Juli
Wegen fortgesetzter „Rassenschande“ wurde der deutsche Jude Walter Rosenstein vom Hamburger Landgericht zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt.
9. Juli
Im Land Österreich wurden aufgrund einer Verordnung von Reichspostminister Wilhelm Ohnesorge neue Post- und Fernmeldegebühren eingeführt. Die neuen Gebührensätze traten zwischen dem 1. August und dem 1. Oktober in Kraft.
9. Juli
Im sibirischen Nowosibirsk wurde das Drama „Tanja“ des sowjetischen Autors Alexei N. Arbusow uraufgeführt. Es wurde ein großer Erfolg und machte den Autor in der Sowjetunion schnell bekannt.
10. Juli
In München wurde die Große Deutsche Kunstausstellung 1938 eröffnet.
10. Juli
Die Kathedrale von Reims, die während des Weltkriegs zerstört wurde, wurde nach ihrem Wiederaufbau eingeweiht.
10. Juli
Die erste Feldhandball-Weltmeisterschaft in Deutschland ging nach vier Tagen zu Ende. Die deutsche Mannschaft siegte im Finale gegen die Schweiz in Berlin mit 23:0.
11. Juli
Das nach Plänen von Arno Fischer aus München erbaute Unterwasserkraftwerk an der Iller wurde bei Steinbach im Kreis Memmingen in Bayern in Betrieb genommen. Das Werk war auf eine Jahreskapazität von 25 Millionen Kilowattstunden angelegt.
11. Juli
Die italienische Zeitung „La Stampa“ veröffentlichte Zahlen über den Einsatz italienischer Kampfflugzeuge im Spanischen Bürgerkrieg. Demnach hatten die Italiener im April 2398 Flüge absolviert und dabei 291 t Bomben abgeworfen, im Mai 2063 Flüge und 381 t Bomben und im Juni 3103 Flüge und 718 t Bomben.
12. Juli
In Linz, Wien, Graz, Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck wurden sechs Reichspropagandaämter auf Erlass des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda errichtet.
12. Juli
Die Deutsche Reichspost eröffnete eine Kabelverbindung für die Aufnahme eines Fernsprechdienstes zwischen Berlin und München.
12. Juli
Sowjetische Truppen überschritten südwestlich von Wladiwostok die Grenze von Mandschukuo.
12. Juli
Das britische Unterhaus in London billigte die Entscheidung des Privilegien Ausschusses, wonach der konservative Abgeordnete Duncan Sandys nicht verpflichtet war, sich vor einem Militärgericht wegen des Verdachtes des Geheimnisverrats zu verantworten.
13. Juli
Die nationalspanischen Truppen eröffneten eine Großoffensive auf Sagunt an der Teruel-Front. Ihr Ziel war die Eroberung von Valencia.
14. Juli
Durch einen Erlass des deutschen Reichswirtschaftsministers Walther Funk wurden die Bestimmungen des deutschen Kartellgesetzes auch im Lande Österreich eingeführt.
14. Juli
Der US-amerikanische Millionär Howard Hughes beendete einen Flug rund um die Erde. Hughes brauchte drei Tage, 19 Stunden und 17:10 Minuten.
15. Juli
Es kommt zum japanisch-russischen Grenzkonflikt
16. Juli
Generaloberst Ludwig Beck, der Chef des Generalstabs des Heeres, äußerte in einer Denkschrift für den Oberbefehlshaber des Heeres, General Walther von Brauchitsch, Bedenken gegen die Gewaltpolitik Adolf Hitlers.
16. Juli
Die Uraufführung des Films „Blockade“ von Wilhelm (William) Dieterle mit Henry Fonda und Madeleine Carroll fand in New York statt. Die Handlung, der Durchbruch eines Schiffes durch die Blockade, um die Bewohner einer Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen, spielte in einem unbenannten Land während eines unbenannten Krieges, ist jedoch als Episode aus dem Spanischen Bürgerkrieg erkennbar.
17. Juli
Bei den internationalen Tennismeisterschaften von Deutschland in Hamburg siegten in den Einzelwettbewerben der Ungar Otto Szigeti und die Dänin Hilde Sperling-Krahwinkel.
17. Juli
Bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Stuttgart siegte bei den Herren der für Elmsbüttel bei Hamburg startende Eutiner Hans Heinrich Sievert im Zehn- und Fünfkampf, bei den Damen verbesserte Gisela Mauermayer ihren eigenen Weltrekord im Fünfkampf von 1934 um 41 auf 418 Punkte.
18. Juli
Nach einem von den Luftfahrtbehörden nicht genehmigten Alleinflug über den Atlantik landete der US-amerikanische Flieger Douglas Corrigan in Dublin. Er gab an, sich verflogen zu haben und dass sein eigentliches Ziel Kalifornien gewesen sei.
19. Juli
Das Vermögen des österreichischen Sport- und Turnverbandes ging per Erlass durch Reichsinnenminister auf den Deutschen Reichsbund für Leibesübungen über.
19. Juli
In Nationalspanien wurde General Francisco Franco Bahamonde zum Generalkapitän aller Streitkräfte ernannt. Dieser Titel war zu Zeiten der Monarchie den spanischen Königen vorbehalten.
20. Juli
In der Schweiz trat das Bundesgesetz über die Sicherstellung der Landesversorgung mit lebenswichtigen Gütern in Kraft, das den Bundesrat zu weitgehenden Sondermaßnahmen ermächtigte.
20. Juli
Die japanische Regierung erhob scharfen Protest gegen den Vormarsch sowjetischer Truppen auf das Gebiet der Mandschurei. Die Sowjetunion begründete den am 12. Juli begonnenen Einmarsch, bei dem die strategisch wichtige Höhe von Schanfeng südwestlich von Wladiwostok besetzt wurde, mit alten russisch-chinesischen Abmachungen aus dem Jahr 1869.
21. Juli bis 24. Juli
Erstbegehung der Eigernordwand durch Heinrich Harrer und Fritz Kasparek (Österreich), Anderl Heckmair und Ludwig Vörg (Deutsches Reich)
21. Juli
Der Friede von Buenos Aires zwischen Bolivien und Paraguay beendete endgültig den Chaco-Krieg.
21. Juli
In London fand die Uraufführung von „Nobilissima Visione“, einer Orchestersuite nach einer Handlung von Léonide Massine statt.
22. Juli
Der britische König Georg VI. und Königin Elisabeth beendeten ihren Staatsbesuch in Frankreich.
23. Juli
Nationalsozialisten stürmten das Haus des Bischofs von Rottenburg-Stuttgart, Johann Baptist Sproll. Er hatte sich geweigert, an der Wahl vom 10. April 1938 teilzunehmen.
23. Juli
Die Salzburger Festspiele wurden in Anwesenheit von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels mit einer Aufführung von Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler eröffnet.
24. Juli
In Spanien eröffneten die republikanischen Truppen eine Großoffensive gegen die Nationalspanier.
24. Juli
Die Oper in einem Aufzug „Der Friedenstag“ von Richard Strauss nach einem Text von Joseph Gregor unter der Leitung von Clemens Krauss wurde in München uraufgeführt.
24. Juli
In Bayreuth begannen die Festspiele mit der Neuinszenierung von Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Die Festspiele dauerten bis zum 19. August.
25. Juli
Nach dem Tod seines Großonkels Fürst Franz I. von Liechtenstein übernahm Prinz Franz Joseph von und zu Liechtenstein als Fürst Franz Joseph II. die Führung des Staates.
25. Juli
Der Begriff „Solingen“ als Herkunftsbezeichnung in Solingen hergestellter Schneidwaren wurde durch Reichsgesetz gesetzlich geschützt.
25. Juli
Durch die Vierte Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 15. September 1935 wurden Juden vom Arztberuf ausgeschlossen. Die Bestallung jüdischer Ärzte erloschen zum 30. September 1938.
26. Juli
Das politische Ministerkollegium in Prag billigte zwei Vorlagen zur Lösung der Nationalitätenfrage. Es handelte sich um ein Nationalitätenstatus und eine Novelle zum Sprachengebrauch.
26. Juli
Japanische Truppen besetzten die chinesische Stadt Kiukiang am Fluss Jangtsekiang.
26. Juli
Der britische Premierminister Neville Chamberlain kündigte vor dem Unterhaus die Entsendung von Lord Walter Runciman nach Prag an. Er sollte dort in der seit langem strittigen Nationalitätenfrage vermitteln.
27. Juli
Im spanischen republikanischen Hafen Gandia wurde der britische 1450-t-Dampfer „Dellwin“ durch Bomben nationalspanischer Flugzeuge versenkt. Es war das 60. britische Schiff, das in den Gewässern um Spanien während des Bürgerkriegs auf diese Weise verloren ging.
28. Juli
Im Deutschen Reich trat eine Verordnung über öffentliche Spielbanken in Kraft. Damit wurden Personen, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten oder am bzw. in der Nähe des Spielorts wohnen, vom Besuch einer Spielbank ausgeschlossen.
28. Juli
Laut einer amtlichen chinesischen Statistik fanden während des bisher einjährigen Krieges 2472 japanische Bombenangriffe mit 16 170 Flugzeugen und 33 192 Bomben statt. 16 523 Personen wurden getötet und 12 752 verletzt.
28. Juli
In Birkenhead bei Liverpool lief der britische Passagierdampfer „Mauretania“ vom Stapel.
29. Juli
Papst Pius XI. wandte sich in einer Ansprache vor katholischen Studenten in Castel Gandolfo gegen den verstärkten Nationalismus und die Herausstellung von Rassenunterschieden in Italien.
29. Juli
die 19-jährige Dänin Jenny Kammersgaard durchschwamm die Ostsee von Gedser nach Warnemünde.
30. Juli
Eine Verordnung des Reichsinnenministers Wilhelm Frick sperrte bestimmte Gebiete an den Grenzen des Reiches für den Aufenthalt aktiver Militärpersonen einer ausländischen Wehrmacht.
30. Juli
Nach dreitägiger Dauer gingen in Breslau die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften zu Ende.
31. Juli
Der „Neue Vorwärts“, das seit 1933 erscheinende Exilorgan der SPD, meldete, dass im Reichsgebiet 231 Mitglieder der Widerstandsgruppe „Sozialistische Front“ in drei Prozessen zu Gefängnis- und Zuchthausstrafen bis zu zehn Jahren verurteilt worden waren.
31. Juli
Der Italiener Gino Bartali wurde Sieger der Tour de France.
31. Juli
Nach acht Tagen endete in Breslau das Deutsche Turn- und Sportfest.

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